Round The World 05/06 - Patricia + Gerhard

Freitag, Mai 12, 2006

Purnululu - Kunururra - Darwin

Hallo ihr Lieben...

Marion hat uns ja schon geschrieben, dass die Strasse in den Purnululu NP schlecht ist, sich die 3 Stunden aber auszahlen.
Unterwegs kamen uns dann leise Zweifel - aber: Marion, du hattes recht! Es zahlt sich aus!

Von der Hauptstrasse faehrt man 50 km zum Park. 3 Stunden ueber grosse, spitze Steine - eine kurvige Strasse, die teilweise sehr steil wird und durch einige Fluesse und Schlammloecher fuehrt. Im Moment ist die Strasse besonders schlecht, da die diesjaehrige Regenzeit sehr stark war und ungewoehlich lange andauerte.
Mittlerweile hat sich die Situation verbessert, trotzdem war die Strecke eine Kraftprobe fuer unser Auto und eine Geduldsprobe fuer uns.
Einmal sanken wir so tief in ein Schlammloch, dass unsere Lichter im Schlamm versanken! Das war ein Schreck als wir ploetzlich nach vorne kippten.
Ein Fluss war so tief, dass uns das Wasser halbhoch bis zur Tuer hinauf reichte. Zum Glueck waren wir schnell durch und das Wasser konnte nicht ins Auto rinnen.
Wer im Purnululu war, kann sich als einen erfahrenen Off-road Fahrer bezeichnen. (Selbstlob? oder einfach nur froh, dass wir wieder draussen sind :)
UND: diesmal sind wir ohne Reifenplatten durchgekommen! Darauf sind wir besonders stolz.




Flussbett oder Strasse? Im Prnululu einerlei...



Die besondere Landschaft, die fast so aussieht wie riesige Bienenkoerbe, entschaedigte aber fuer die Strapazen. Da waren wir uns bald sicher.

Die Huegel werden durch Sandstein- und Eisenschichten gebildet. Dadurch entsteht die eigentuemliche Streifenform. Normalerweise wuerde der Sandstein wegerodieren. Das Eisengestein korridiert aber und bildet eine Schutzschicht ueber den Sandstein. Sehr eigentuemlich...







Hier haben wir die engste Schlucht auf unserer bisherigen Reise gefunden.







In dieser unglaublichen und besonderen Landschaft wanderten wie 3 Tage rum, schwammen in Pools oder liessen die Natur einfach auf uns wirken.
An einem Tag unternahmen wir eine 8 stuendige Wanderung, von der wir immer noch muede Fuesse haben - aber auch hier: Es war's wert!

Die naechst-groessere Stadt nach dem Purnululu NP ist Kununurra. Wieder mal eine "Service-Station" fuer uns. Als wir in der Stadt waren war gerade ein Rodeo. Da mussten wir natuerlich hin!
Tolle Maenner auf rassigen Pferden :)) Angefeuert von huebschen jungen Maedels :))
Tja - so stellt man sich das vor...
Und so wars:
Bevor wir noch unseren Eintritt zahlten wurden wir von der Security aufgehalten und gefragt, ob wir eh keinen Alkohol mit haben. Bloed, dass gerade in Kununurra Beck's in Aktion war und wir uns seit Ewigkeiten wieder Bier gekauft hatten. Ich war total perplex. Da war wohl eine Notluege erforderlich :)
Wenn man dann zum Rodeoareal kommt, gibt es 2 getrennte Bereiche: Adult's Zone und Family Zone. Alkohol gibts nur in der Adult's Zone und diese darf man mit seinem Bier auch nicht verlassen. Wie wilde Tiere werden die 'Alkoholiker' hinter eine Stahlzaunabgrenzung gesteckt. Da fragt man sich: Was ist denn nun gefaehrlich am Rodeo? Der Zaun zum Rodeo war jedenfalls nicht so massiv!
Es ist schon skuril, wenn man sieht, wie Eltern mit dem Bier in der Hand auf der einen Seite des Zauns und die Kinder am Boden vor ihnen (quasi auf der gleichen Decke) auf der anderen Seite des Zauns sitzen. Die Westaustralier sind mehr Amerikaner als Australier.

Das Rodeo war dann recht interessant zu sehen, auch wenn es schon eine Tierquaelerei ist. Bewundernswert war, wie die 'Cowboys', die die Tiere (Kuehe und Pferde) nach dem "Ritt" wieder einfingen, ihre Pferde im Griff hatten.

Am naechsten Tag in der Frueh verliessen wir, nach 5 Wochen, Westaustralien und sind zur Zeit in Darwin, der Hautpstadt des Northern Territory.
Dieser Staat, der sich selbst als das 'Outback' Australiens bezeichnet, ist entstanden nachdem alle anderen Staaten ihre Grenzen gezogen hatten - ein Ueberbleibsel sozusagen. Eine Zeit lang wurde sogar ueberlegt dieses Gebiet den Briten zuruckzugeben. Dabei haetten sie es einfach den Aborigines ueberlassen koennen. Grosse Teile des Landes gehoeren heute eh den Aborigines. Diese Landesteile darf man nur mit Erlaubnis betreten.
Die Aborogines hatten es damals nicht leicht. Rinderbauern breiteten sich mit ihren riesigen Farmen immer weiter aus und 'versklavten' die Aborigines. Als nach langem Hin und Her durchgesetzt wurde, dass Aborigines das selbe Gehalt zu bezahlen ist, wie allen anderen Arbeitern, reagierten die Farmer einfach mit dem Rausschmiss der Aborigines. Es blieb ihnen nichts anderes uebrig als ihr eigenes Land zu verlassen und in die Staedte zu ziehen, wo sie auf staatliche Hilfe hoffen konnten. Es ist furchtbar mitanzusehen, wie sie heute in den Staedten herumlungern und den ganzen Tag nur darauf zu warten scheinen, bis es Abend wird. Scheinbar bekommen sie 300 Euro woechentlich vom Staat ausbezahlt. Deshalb gehen sie nicht arbeiten und versandeln so ihr ganzes Leben. Obwohl man das natuerlich nicht allgemein ueber Aborigines sagen kann - einige finden auch einen Kompromiss zwischen ihrer Kultur und der 'australischen' Welt.
Aborigines sind fest mit dem Land, in dem sie geboren sind, verbunden. Zumindest ist das ihr alter Glaube und ihre alte Kultur, die heute kaum noch zu sehen ist. Sie glauben, dass ihre Umgebung und die Tiere in ihrem Umfeld von 'Ahnenwesen', von denen auch sie abstammen, gebildet worden sind. Jeder ist Teil des anderen und ist umgekehrt nichts ohne den anderen. Ein Aborigine wuerde nie sein Land verlassen, da er ohne seine Umgebung 'nichts' ist.
So oder so aehnlich war/ist die Kultur der Aborigines.
Heute sind sie total aus ihrer Kultur gerissen und fast schon heimatlos.

Darwin ist auch die Stadt, die mehrmals im Jahr von Cyclones heimgesucht wird. Heute ist es strahleblau, aber noch vor 3 Wochen regnete es in Stroemen.
Die Bananen kosten immer noch teilweise 6 Euro das Kilo wegen den starken Cyclones, die v.a. die ganzen Bananan-Plantagen ruiniert haben.

Nun geht es weiter in den Kakadu Nationalpark. Und dort werden wir Ausschau nach Salties halten, um euch einen weiteren Teil unserer "Universum-Folge" Wunderbares Australien praesentieren zu koennen!

7 Comments:

  • At 11 Mai, 2006 08:27, Anonymous Anonym said…

    Jürgen und ich haben gerade gestern festgestellt, dass Ihr erst die Hälfte Eurer Zeit vergenossen habt, und Euch demnach noch weitere 6 Monate stressiges Urlauben bevorstehen ... Uahh!
    Aber ich darf mich nicht beschweren: Am 24. Juni geht´s für 4 Wochen in den Norden: Großbritanien oder Skandinavien - irgendwohin, wo´s kalt ist ...
    Euch weiterhin eine schöne Zeit
    Pusser Drücker und Knuddler

     
  • At 11 Mai, 2006 08:40, Anonymous Anonym said…

    Hallo ihr beiden,

    die Bilder sind wieder mal der absolute Wahnsinn!!! Ich sitz in der Arbeit und warte sehnsüchtigst auf meinen Urlaub in den Bergen... Eine Umarmung von Angelika

     
  • At 11 Mai, 2006 14:03, Anonymous Anonym said…

    Ihr Lieben!

    Danke für die neue Folge Universum
    so geht der Arbeitstag auch schnell rum!
    Es fasziniert immer wieder und jedes mal mehr,
    und ich denk mir oft, wie gern ich bei euch wär.
    Was ihr alles tolles erlebt und seht,
    das euch nie mehr aus dem Kopf geht!
    Davon könnt ihr noch euren Eklenkindern erzählen,
    wie ihr euch musstet durch Schlammlöcher quälen.
    Über Stock und über Stein,
    ach, was könnte schöner sein :)
    Schön ist, wenn es sich rentiert,
    und es was nützt, dass man Zeit investiert.

    Rodeo einmal live erleben,
    tja, kann es was ernüchternderes geben?
    Vor allem mit "australischen Amis ist das toll",
    ich glaub ich hätte bald die Nase voll!

    Vom Westen nun in den Norden gelangt,
    ich hoffe, dass ihr weiter so galant,
    uns mit Nachrichten fest versorgt,
    und uns so Kurzurlaub "borgt".

    Ich geh jetzt mal Mittag Essen
    und tu euch ganz bestimmt nicht vergessen.
    Freue mich schon fest auf den nächsten Eintrag,
    ich denke an euch jeden Tag!

    Ganz liebe Grüße sendet Vereena

     
  • At 11 Mai, 2006 20:00, Anonymous Anonym said…

    hallo ihr beiden! hab´heut erfahren, dass ich mit patricias ex-arbeitskollegen im büro sitze! ist ja lustig! und jetzt wuesstet ihr sicher gerne, mit wem ...
    lasst euch von den muecken im kakadu np nicht auffressen! und macht unbedingt eine morgenbootsfahrt in yellow waters!!!
    aber, da muss ich mir keine sorgen machen, ihr befolgt ja eh alle meine tipps :-))

    und .... bevor ich es vergesse:


    meinhard heisst er (auch ossi genannt ...)

    pfiat enk!

     
  • At 13 Mai, 2006 19:37, Anonymous Anonym said…

    Hallo ihr zwei!
    Bin ganz beeindruckt von eurem Reisebericht und von den tollen Bildern.Ich bin zwar noch etwas müde von der 24 stündigen Zugfahrt aber habe beeindruckende Erlebnise von dem Marienwahlfahrtort Lourdes mitgebracht.Wenn ca. 30.000 Menschen an einem Platz in den verschiedensten Spachen der Welt das gleiche sagen, geht einem ganz schön unter die Haut.
    Liebe Grüße

     
  • At 16 Mai, 2006 17:16, Anonymous Anonym said…

    Hallo Patricia, Gerhard!

    Ich habe gestern bei Claudia Mayerhofer einen eingehenden Australienbericht mit vielen Fotos bekommen. Sie war ja ein Jahr dort. Ich glaube, das kann ich gar nicht alles schaffen, in den 3 Wochen, was die mir alles tolles gezeigt hat.
    ich freu mich schon voll!
    und wenn ich Eure Reiseberichte lese noch umso mehr!

    in diesem Sinne - liebe Grüße
    Doris

     
  • At 19 Mai, 2006 09:24, Anonymous Anonym said…

    ich find auch, dass leute mit bier hinter den zaun gehören :o))
    wo soll das denn alles hinführen, wenn da jeder einfach so alkohol trinkt ... zzzh

    ich hoff ihr bleibt nicht mal in so einem schlammloch stecken! also passts auf :o)

    bussal vo da claudi

     

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