Round The World 05/06 - Patricia + Gerhard

Sonntag, September 10, 2006

Von Santiago nach Cusco

Hola!

Wir sind gut in Santiago angekommen (auch wenn wir bei der Landung fast mit der Nase an Vordersitze gedrueckt worden waeren) . Wir haben Sydney am 01.09 um 11:00 verlassen und sind nach 16 Stunden Flug am selben Tag um 14:00 in Santiago angekommen.
Diese Zeitumstellung hat uns ganz shoen durcheinander gebracht.

Da war es natuerlich fein, dass wir eine nette, saubere und ruhige Wohnung gefunden haben, wo wir uns erst mal richtig ausschlafen konnten. Am fruehen Abend schon konnten wir uns nicht mehr auf den Beinen halten - dafuer waren wir um 03:00 hellwach.

In Santiago war unser erstes Ziel unsere Weiterreise nach Peru zu organisieren. Da Chile zwar im Schnitt nur 400 km breit ist, aber so lang wie von Norddeutschland in den Sudan, haben wir uns gleich einen Flug nach Antofagasta, das am Anfang der Atacama Wueste liegt, organisiert. Unsere Vermieterin, die gleichzeitig ein Reisebuero leitet, war sehr hilfreich - erstens sprach sie perfekt englisch und zweitens hat sie sich sehr um uns bemueht.

Santiago ist sicherlich keine Stadt, in der man sich lange aufhaelt. Es gibt ein sehr schoenes Zentrum rund um die Plaza de Armas mit schoenen alten Kolonialgebaeuden. Einige von diesen sind aber schon recht verfallen. Zwischen den alten Gebaueden, nach dem Vorbild von Paris oder Rom, stehen glaeserne Bankenpalaeste. Ob´s schoen ist, muss jeder fuer sich beurteilen....



Um einen Ueberblick ueber die 6 Millionen Stadt zu bekommen, haben wir eine Wanderung auf die umgebenden Huegel gemacht.
Leider hat uns der dichte Smog den Blick in die Ferne versagt. Santiago liegt naemlich in einem Becken, das oestlich von den Anden und westlich von einer niedrigeren Berggruppe entlang der Kueste eingefasst wird. Speziell im Winter kommt es oft zu Inversionswetterlagen, sodass der ganze Stadtschmutz fuer Wochen ueber Santiago haengen bleibt. Bei den vielen russigen Bussen ist das ja auch kein Wunder.



Nach 4 Tagen Santiago flogen wir dann nach Antofagasta, im Norden von Chile. Ein sehr extremer Kontrast! Antofagasta ist ein Stadt mit 400.000 Einwohnern und befindet sich inmitten einer Mondlandschaft ohne jegliche Vegetation. Und das ist sehr verwunderlich - liegt doch Antofagasta am Meer. Aber der Humboldtstrom macht es moeglich, dass es hier ueber Jahre nicht regnet. Kein Grass waechst hier - nichts - nur Steine und Sand.



Die Stadt war wie die Umgebung - karg, verwahrlost und grau, lediglich das Zentrum schimmerte durch seine Luxusgeschaefte und schoen gepflasterten Strassen. Hier war auch reges Treiben mit Strassenmusikanten und Schaustellern.

Wir fuhren dann gleich mit dem Nachtbus quer durch die Atacama nach Arica an der peruanischen Grenze. Dort sprangen wir in ein Taxi Collectivo (registrierte Pirvatfahrzeuge, die bis zu 5 Personen an bestimmte Ziele bringen) um die Grenze zu passieren.
Die peruansichen Grenzbeamten zeigten sich ein wenig verwirrt durch unsere "offiziellen" Paesse. Nach Rueckfrage bestaetigten wir ihnen, dass die Paesse weltweit offiziell gelten. Was wir nicht wussten: "Pasaporte oficial" bedeutet, dass es sich um Diplomaten Paesse handelt. Aufgrund unserer Dipl.Ing.-Titel glaubten sie offensichtlich, dass wir Diplomaten sind - oder aber die Paesse gefaelscht sind...
Am Ende war aber alles gut und wir reisten als Diplomaten ein :)

Die Weiterreise war aber keines Diplomaten wuerdig - eine ewig lange und anstrengende Busfahrt nach Arequipa.
Bevor man aber in Peru einen Ueberlandbus besteigen darf, muss man schlimmere Sicherheitsvorkehrungen ueber sich ergehen lassen, als an amerikanischen Flughaefen.
Nachdem man seine Fingerabdruecke abgegeben hatte, das Gepaeck und man selbst durchsucht wurde, durfte man den Bus betreten. Diese ganze Prozedur wurde auf Video festgehalten und nachdem alle im Bus sassen, ging ein Sicherheitsbeamter noch mal mit der Videokamera durch und filmte jeden ("Sonnenbrille weg und Blick zu mir!")
Auf der Strecke wird, ausser an den Polizeikontrollpunkten, nicht gehalten.
Wie wir spaeter feststellen mussten, sind diese Sicherheitsvorkehrungen aber nur bei den teureren Busgesellschaften ueblich. Die paar Dollar Aufpreis war es uns aber auf alle Faelle wert sicher anzukommen.

In Arequipa fanden wir bei einer Freundin von Cecilia - unserer netten Vermieterin in Santiago - eine ueberraschend tolle Unterkunft. Wir waren im Haus der Eltern untergebracht und wurden mit einem grandiosen Fruehstueck verwoehnt.
Francois, der Mann der Freundin, arbeitet als Bergfuehrer und versuchte fuer uns den Inka-Trail zu reservieren. Leider ist der Trail ueber Monate ausgebucht und so muessen wir mit der Eisenbahn nach Machu Picchu fahren. Wird also nix aus unserer 4 Tageswanderung :(

Auf unserer Weiterreise richtung Cusco machten wir noch einen Zwischenstop in Puno am Titicaca See.



Dieser See ist der hoechst gelegene beschiffbare Suesswassersee der Erde. Er liegt auf 3810m. Dort bekamen wir zum ersten Mal die duenne Luft des Altiplano (die peruanische Hochebene) zu spueren. Kein Treppensteigen ohne schweres Atmen und erhoehtem Puls. Ach - wie einfach war das Treppensteigen in Sydney!
Die Gegend um den Titicaca See soll angeblich das Ursprungsland der Kartoffel sein, weil der See durch seine konstanten 10-12 Grad hier oben ein eigenes, sehr gemaessigtes Klima das ganze Jahr ueber schafft. Immerhin ist der See 4 mal so gross wie der Bodensee und beheimatet seit Jahrtausenden ein Volk, das seine Doerfer auf Schilfgeflechten baut. Normalerweise sind dies schwimmenden Doerfer am Land vertaeut, koenne aber bei Gefahr losgemacht werden und treiben mitten am See.

Der See ist auch Ursprung vieler Legenden.
Die Inkas glaubten, dass der erste Inka, Manco Cápac, über einen Felsen auf der Sonneninsel auf die Erde gestiegen ist - und das war am Titicaca See. Von dort aus wurde das Volk der Inkas gegruendet.

Der Weg von Puno nach Cusco fuehrte uns weiter ueber das Altiplano.



Nach einer ziemlich unkomfortablen 7 stuendigen Busfahrt erreichten wir endlich unser, seit Tagen ersehntes, Ziel Cusco, das sich uns in seiner buntesten und freundlichsten Weise praesentierte. Es waren gerade mehrere Folklore-Gruppen aus den umgebenden Doerfern zu Gast, die zu Ehren der Heiligen Jungfrau ihre Taenze und Musik darboten.



Die Zimmersuche gestaltete sich etwas schwieriger, aber nach dem 3. Umzug haben wir nun endlich ein ruhiges und angenehm freundliches Zimmer gefunden. Wir haben sogar einen eigenen Balkon. Das Haus ist ein sehr gepflegtes und neu renoviertes Stadthaus mit Atrium.

Beim Besuch des historischen Museums konnte sich Gerhard nicht davon abhalten lassen eines der traditionellen Musikinstrumente auszuprobieren. Die Toene, die er dem Instrument entlocken konnte, schmeichelten dem schoenen 2-koepfigen Puma aber nicht :)



Wir werden weiter die Gegend um Cusco erkunden und naechste Woche mit dem Zug nach Machu Picchu fahren.

Ach ja - mit dem Spanisch laeuft es hervorragend! Mit vereinten Kraeften koennen wir alle Dinge, die wir brauchen auf spanisch organisieren. Die 3 Wochen Grammatik und Vokabeln bueffeln haben gefruchtet!

Hasta luego!

5 Comments:

  • At 12 September, 2006 13:41, Anonymous Anonym said…

    Ha!
    aber jetzt nach 10 monaten hab ich es endlich geschaft!
    ich bin erster!!!!!!!!!!!!!!!
    tja man braucht im leben nur etwas geduld irgendwan klappt's!
    so ein jet lag muss schon verwirrend sein :) ich habe noch nie einen erlebt aber beim nächsten urlaub ist das mein (urlaubs)ziel :))
    das mit den diplomat ist cool die langen gesichter der (beamten) hätte ich gerne gesehen!
    ich geh jetzt wieder meinem hobby nach und mach jetzt gerade meinen letzten führerschein im strassenverkehr D :))
    der nächste führerschein ist wohl für in der luft :))

    ich wünsche euch alles gute und viel spass!
    wir lesen uns :)

    lukas

     
  • At 12 September, 2006 13:42, Anonymous Anonym said…

    Ja, hurra, ich hab es geschafft, ich bin ZWEITE!!!
    freut uns, dass ihr gut angekommen seid am neuen kontinent. ist es wieder eine grosse umstellung fuer euch bezueglich mentalitaet der bewohner und so?
    bei uns ist der altweibersommer eingekehrt, wir geniessen wieder etwas lauere abende, sogar ins openair-kino haben wir es im august noch geschafft, obwohl dieser monat eigentlich nur verregnet war.
    bis bald, und viel spass in peru!

     
  • At 12 September, 2006 13:43, Anonymous Anonym said…

    Hallo
    fein von euerem erfolgreichen kontinent hoppen zu hören. Bei uns ists endlich acuh soweit URLAUB... ab jetzt! Und auf nach Spanien per BUS um noch ein bisschen Sommer zu tanken;-)
    URLAUB für die's noch was besonderes ist...

    lg sebi + dani

     
  • At 12 September, 2006 13:43, Anonymous Anonym said…

    Hallo!
    Zwei paar Mokassins auf den Spuren der Inkas!
    Die Inkas haben Ihren Sonnengott - Inti - Herrscher leiteten ihre Herkunft von ihm ab - sehr gehuldigt, aber das Volk hatte der Fruchtbarkeitsgöttin Pachama mehr Beteutung zugemessen. Nur zu eurer Information :). Sie wird übrigends heute noch in der Figur der Jungfau Maria verehrt.
    Endlich habe ich heuer die Weiskugelhütte (2556 m) geschafft (mit Jessi),ich habe geglaubt ich bin hoch oben, aber ihr seit ja noch viiieel höher oben.
    Morgen werden wir ein Geburtstagskind hoch leben lassen. Die Kloane wird 19 !!! Sie lebe hoch,hoch,hoch!
    Macht´s so diplomatisch weiter. Liebe Grüße aus den Tiroler Bergen in die Anden
    Mama

     
  • At 15 September, 2006 17:27, Anonymous Anonym said…

    WOCHENENDEE!
    könnt Ihr Euch noch daran erinnern? :o)
    Am Samstag geht´s auf zum KillerKatzeKLara-füttern (sorry an die Lechtalers) sind schon gespannt. ABER: beim letzten Mädelwatten war Klara fast schmusig!
    Ansonsten geht´s uns gut.
    Pusser Drücker und Knuddler

     

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