Round The World 05/06 - Patricia + Gerhard

Dienstag, Februar 21, 2006

Cameron Highlands - Kuala Lumpur - Melaka - Singapur

Wir hoffen, wir haben euch mit unserem Bericht ueber Koh Tao nun entgueltig neidisch gemacht :))
Nachdem es zuhause nun den ganzen Schnee wegregnet, halten wir uns schon viel lieber in Singapur auf!



Gleich nach Penang waren unsere 2. Station in Malaysien die Cameron Highlands - ein Hochplateau auf ca. 2000 m auf dem seit Jahrhunderten Tee angepflanzt wird. Schon bei der Fahrt ueber die steile, kurvenreiche Strasse merkten wir dass es stark abkuehlte und die tief haengenden Wolken liessen uns nichts gutes erwarten. Als wir in der Abenddaemmerung in Tanah Rata ankamen, war es sehr regnerisch. Der naechste Morgen war gott sei dank wieder sonnig, weshalb wir uns gleich zu einer Trekkingtour aufgemacht haben. Doch schon als wir am Berg angekommen waren, setzte wieder leichter Nieselregen ein. Da wussten wir aber noch nicht, wie nass wir am naechsten Tag werden sollten!
Fuer diesen Tag hatten wir naemlich ein Moped gemietet um die naehere Umgebung zu erkunden. Gleich als erstes fuhren wir auf die hoechste Erhebung am Plateau. Die im Reisefuehrer versprochene Aussicht bis zum Meer wurde von dichten Wolken verhuellt. Trotzdem hat sich die Fahrt, vorbei an den sanften Huegeln mit saftig gruenen Teeplantagen, gelohnt.



Weniger lustig war dann die Heimfahrt im stroemenden Regen. 2 mal mussten wir sogar stehen bleiben, weil es so stark regnete.



Wir wollten ja eigentlich noch die Raflesia, die groesste Blume der Welt (Durchmesser der Blume = 80cm!) finden, aber leider war das bei dem Wetter nicht moeglich.
So beschlossen wir sehr schnell fuer den naechsten Morgen die Abreise nach Kuala Lumpur.

Beruehmt geworden durch die zur Zeit hoechsten Zwillingstuerme der Welt, den Petronas-Towers, hatten wir grosse Erwartungen an diese Stadt.



Kuala Lumpur, dessen Name "schlammige Flussmuendung" bedeutet, ist eine sehr junge Stadt. Sie wurde 1857 von chinesischen Zinnschuerfern gegruendet, und entwickelte sich innerhalb von 40 Jahren zu einer Metropole. Trotz mehrere Brand- und Ueberschwemmungskatastrophen, die die Stadt teilweise total vernichteten, war Kuala Lumpur bereits 1896 zur Hauptstadt erklaert worden.



Dieses schnelle Wachstum merkt man dieser Stadt heute noch an. Es gibt kein wirkliches Stadtzentrum, die Wege fuer Fussgaenger sind nicht durchdacht und sehr chaotisch. Es gibt neben sehr chaotischen und schmutzigen Gegenden, wie China Town, extrem westliche und moderne Stadtviertel mit der groessten Shoppingmall Suedostasiens (die uebrigens eine Achterbahn vom 5.-13. Stock beherbergt!).



Das gesellschaftliche Leben findet wegen der starken Hitze und dem taeglichen Nachmittagsgewitter fast ausschliesslich in den Shoppingmalls statt.

Nach einem Tag Kuala Lumpur fuhren wir weiter nach Melaka, der alten Piratenstadt.
Ein Prinz aus Sumatra gruendete im 14. JHD. Melaka als Basis fuer seinen Broterwerb - die Piraterie. Einen guenstigeren Ort haette er wohl nicht waehlen koennen, denn hier in der Uebergangszone zwischen Nordwest- und Suedostmonsun gingen die Seeleute gerne vor Anker, um den Wechsel der Windrichtungen abzuwarten. Der Aufstieg zum Handelshafen daurte nur wenige Jahrzehnte und im 15. JHD war Melaka eine der bedeutensten Handelszentren der damaligen Welt. Nach wechselnden Kollonialhmachthabern (Portogiesen, Hollaender und Englaender) verlor es durch das nahegelegene Singapur immer mehr an Bedeutung und ist heute nur mehr ein kleines - sehr nettes und romantisches - historisches Stadtzentrum mit unansehnlichem Wohnumland.



Am besten gefallen hat uns ein 1:1 Modell eines portugisischen Schiffes, in dem das historische Museum untergebracht ist.



Nach einer Woche Malaysia sind wir nun in Singapore bzw. in Johr Bahru angekommen.
Johor Bahru liegt noch in Malaysia - von hier aus gelangt man aber in ca. 30 min ins Zentrum von Singapore. Nachdem Singapur aber ein eigener Stadtstaat ist, muessen wir jeden Tag aus Malaysia ausreisen und in Singapur einreisen und am Abend aus Singapore ausreisen und in Malaysia einreisen.
Auf diese Art und Weise werden wir unseren Pass mit Stempeln schon fuellen :)

Besonderheiten Malaysia:
Hier werden die Kuss-szenen aus den Filmen geschnitten!Malaysia ist ein muslimisches Land und da werden so obszoene Dinge aus dem Westen nicht geduldet!
Das besonderste an Malaysia ist sicher, dass es ein Vielvoelkerstaat ist. Auf der Westkueste (wo wir waren) leben kaum Malayen oder Malaysier (unterschiedliche Volksgruppen!) sondern hauptsaechlich Inder und Chinesen. Wir haben uns die ganze Woche lang nur indisch ernaehrt. Das kann mitunter ein fianzielles und kulinarisches Experiment sein :)


Singapur ist sicher die beeindruckendste Stadt, die wir je besucht haben (auch, wenn wir das am Anfang von jeder Stadt behauptet haben :)

Singa ist die Bezeichnung fuer Loewe und Pura fuer Stadt. (Singapore)



Singapur ist modern, sauber und sehr gruen. Die Luftqualitaet ist fuer eine 4 Millionenstadt sehr gut und man fuehlt sich von Anfang an wohl. Auch hier brauchten wir einige Zeit, bis wir entdeckten, dass sich das eigentliche Stadtleben unter den Strassen abspielt. Erst am Abend oeffnen Strassenlokale und Restaurants und die Strassen werden belebt. Unter Tags kann man fast die ganze Stadt in unterirdischen Passagen und Einkaufzentren erkunden.

Heute waren wir im Stadtbauamt, wo sie eine Austellung ueber die Stadtentwicklung der letzten 30 Jahre und der kommenden 10 Jahre haben. Das war fuer uns Architekten natuerlich sehr interessant!
Auch der Kontrast zwischen den herrschaftlichen Kollonialgebaeuden, die heute zu Super-Luxushotels umfunktioniert wurden, und den dahinter aufragenden Hochhaeusern des Geschaeftsviertels ist aeusserst beeindruckend.



Zudem sind die grossen Strassen alle mit hohen Baeumen begruent, was der Stadt einen besonderen Charakter gibt.
Besonder schoene Gebaeude sind das Raffels Hotel, das Fullerton Hotel oder Chjmes, eine ehemalige Klosterschule, die heute als Nobelessensmeile bezeichnet werden kann.



Auch entlang des Singapur-Flusses bieten unzaehlige Restaurants und Bars die Moeglichkeit zum relaxen und den stressigen Buerotag angenehm ausklingen zu lassen.
Faszinierend war China Town. Normalerweise sind diese Viertel recht heruntergekommen. Aber hier in Singapur ist das anders: Die alten chinesichen Haeuser wurden renoviert und in Luxuslofts umgebaut. Diese Strassen haben einfach Flair! Das muss man gesehen haben!



Aber leider, leider muessen wir diese schoene Stadt schon bald verlassen!
Unseren Weiterflug nach Hongkong haben wir nun auf DI 21.02.06 fixiert.

Sonntag, Februar 12, 2006

Koh Tao - Penang

Wir sind wieder auf unserer Reiseroute.

Koh Tao hat uns ganz vergessen lassen, dass es auch noch eine andere Welt ausser der 7km langen und 3km breiten Insel gibt.



Die Busfahrt von Bangkok nach Koh Tao war alles andere als bequem und angenehm. Wiedermal - diesmal aber definitiv zum letzten mal! - mussten wir mit einem Nachtbus fahren. Als wir einsteigen wollten, war der Bus schon voll und wir mussten zusammen mit 3 Englaendern und einer Thailaenderin im unteren Bereich des Doppeldeckerbusses sitzten. Hoert sich ja nicht so schlimm an - nur: die 4 waren in Partystimmung! Als wir kamen, waren die Sitze bereits biergetraenkt. Die Klimaanlage und die Lueftung waren fuer diesen Bereich ausgefallen! Da stoerte es kaum noch, dass sie mitten in der Nacht auch noch zu rauchen anfingen.
Ich - Patricia - konnte kein Auge zumachen.
Gerhard empfand alles nicht so schlimm. Immer sind wir nicht einer Meinung :))
Zum Glueck war die Bootsfahrt ok.

Die Ankunft in Koh Tao war dann auch kein herzliches Willkommen. Als wir ankamen war noch alles nass vom Regen, der kurz davor aufgehoert hatte. Wir suchten uns ein Zimmer und haben erst mal den ganzen Vormittag verschlafen.
Spaeter begann dann die laaaange Suche nach der richtigen Tauchschule. Das ist hier nicht so einfach, da es 40 Schulen gibt.
Wir entschieden uns schlussendlich fuer Scuba-Junction. Zum einen, weil es eine kleine Schule war, die max. 4 Leute in der Gruppe hat und zum anderen wegen Nathalie, unserer Tauchlehrerin.
Nathalie ist ein paar Zeilen in unserem Blog wert!
Sie ist eine recht ausgeflippte Londonerin, die nach 3 Tagen Urlaub auf Koh Tao einfach nicht mehr heim fuhr. Sie glaubt, sie wird ihr Leben lang hier bleiben.

"I turned to a small-island-girl"

Eine bessere Tauchlehrerin haetten wir nicht kriegen koennen! Mit viel Geduld, Witz und Charme lehrte sie zuerst mir das Tauchen und machte aus Gerhard und mir dann "Advanced Diver". In den paar Tagen freundeten wir uns richtig an.





Wir wohnten in einer kleinen Huette mitten im Kokospalmenwald. Immer, wenn wir heim kamen, wurden wir von 3 Hunden herzlich begruesst. Manchmal blieben sie auf der Terrasse liegen und bewachten die Huette die ganze Nacht.





Wir hatten aber auch noch andere naechtliche Haustiere. Erst am 2. oder 3. Abend haben wir die beiden "Riesen-Geckos" an unserer Aussenwand entdeckt. Wir wussten nicht, dass Geckos ca. 35 cm lang werden koennen! Jetzt wissen wir aber, warum sie Geckos heissen: sie machen Geraeusche, die klingen wie GE KO.



Ursprunglich wuchsen auf der Insel wahrscheinlich keine Kokospalmen. Sie wurden einerseits fuer die Touristen und andererseits fuer landwirtschaftliche Zwecke gepflanzt. Die Art, wie hier die Kokosnuesse geerntet werden ist wohl einmalig. Hier werden Affen abgerichtet die Baeume hochzusteigen und die Kokosnuesse nach unten zu werfen :)

Eines haetten wir von Koh Tao sicher nicht erwartet:
Wiener-Schnitzel, Cordon Bleu mit Pueree oder italienische Pizza...
Und alles schmeckte wie wir es kennen! Das asiatische Essen war auch besonders gut, aber nach 3 Monaten Reis und Gemuese, kam uns die Abwechslung sehr gelegen.
Fast haetten wir jetzt vergessen das Fruehstuecks-Schoko-Croissant in unserer Baeckerei am Strand direkt neben der Tauchschule zu erwaehnen!

All das gute Essen brauchten wir dringend, da das Tauchen viel Kraft und Energie kostet. Man moechte es ja kaum glauben, aber nach 30 Minuten friert man auch in 29 grad warmem Wasser.
Die Unterwasserwelt in Koh Tao ist recht beeindruckend und wir freuten uns jeden Morgen schon auf unsere Tauchgaenge. Die grosse Attraktion hier in den Gewaessern - den Walhai - haben wir leider nicht gesehen. Der Walhai ist ein 8 m langer Hai, der aber Plankton frisst, und somit fuer Taucher ungefaehrlich ist.
Dafuer haben wir viele, viele Nemofische gesehen.
Gerhard hat auf einem seiner Tauchgaenge einen Einsiedler-Nemo besucht, der dort scheinbar schon seit 7 Jahren lebte, und seine kleine Anemone im weiten Meer verteidigte. Am Abend erzaehlte er mir von dem einsamen und traurigen Nemo, der ganz gestresst war, weil er allein sein Revier verteidigen musste. Es gab auch schon Plaene eine andere Nemofamilie bei ihm anzusiedeln. Kurz vor unserer Abfahrt erfuhren wir aber, dass Nemo von einem grossen Fisch vor den Augen verdutzter Taucher gefressen wurde!

An unserem letzten Tag auf Koh Tao haben wir anlaesslich des alljaehrlichen "Underwater-World-Festial" bei einem Guiness-World-Record Versuch teilgenommen. Es ging darum mit moeglichst vielen Leuten gleichzeitig zu tauchen. Das angestrebte Ziel von 800 Tauchern haben wir wahrscheinlich nicht erreicht. Aber um die 500 waren es wahrscheinlich schon. Die genaue Zahl der teilnehmenden Taucher wurde vor unserer Abfahrt nicht mehr verlautbart.

Am Abend wurde dann bei einer eher peinlichen Show die "Miss Diveshop" gekuert. Nathalie gab ihr bestes, aber sie wurde von den Barbiepuppen augestochen.

Am Tag darauf musste wir aber entgueltig und schweren Herzens die Insel und ihre familiaere Athmosphaere samt gutem Essen hinter uns lassen. Sonst waeren wir wahrscheinlich, wie Nathalie, dort "angewachsen".




Mit dem Nachtboot, in dem man gut schlafen konnte, gings ans Festland. Von Surrathani gings dann weiter mit dem Minibus zur malayischen Grenze. Nach 17 Stunden Fahrt (Bus und Boot) kamen wir in Penang/Georgetown an. Georgetown ist eine alte englische Kolonialstadt, von dessen altem Charme aber nicht mehr viel uebrig ist. In Malaysia scheint das Hochhaus die einzig moegliche Hausform zu sein. Da wirken die paar kolonialen Gebaeude, die es noch gibt, recht mikrig und verloren.
Wir fuhren mit einer 30 Jahre alten Standseilbahn 800 Hoehenmeter den Penang Hill rauf und wanderten durch den Dschungel wieder zur Stadt runter. Unten angekommen belohnten wir unsere anstrengende Wanderung mit einem Eis. Ich hatte mein Eis nur leider nicht lange. Hier gibt es Eis-stehlende Affen!!!
Ich wusste noch gar nicht, wass passiert war, als der Affe mit meinem Eis bereits am naechsten Baum sass.
Gerhard versuchte ihm noch nachzulaufen, erntete aber nur ein Fauchen :)



Nach eineinhalb Tagen hatten wir aber genug gesehen und sind weiter zu den Cameron Highlands gefahren.

Mehr ueber Malaysia und seine Kultur gibt's dann im naechsten Bericht, weil wir uns selber noch nicht ganz zurechtfinden in diesem aiantischen Land, das so anders ist als die anderen Laender, die wir in Asien bereist haben.

Eine kurze Erwaehnung verdienen die Schaufensterpuppen in Asien:
ohne Worte....

Samstag, Februar 04, 2006

Koh Tao

Hallo!

Hier ein paar Eindruecke unserer letzten Tauchgaenge...
Gerhard und ich sind seit heute "Advanced Speciality" Taucher!!!









 

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