Hanoi - Ninh Binh
Hallo an die Blogger-Runde!
Ein herzliches Willkommen an unsere "Erstlingsschreiber"!!!
Liebe Familie Marth - danke fuer die netten Weihnachtsfotos von vor 30 Jahren :) (da koennte man ja fast Heimweh kriegen :)
Danke auch allen anderen fuer die netten Weichnachtsgruesse und Gedichte.
Den 24. Dezember verbrachten wir tagsueber, bei sommerlichen Temperaturen, im Ethnologisches Museum - klingt langweilig, war aber sehr interessant. Hier werden die verschiedensten Braeuche und Sitten der wichtigsten Voelker in Vietnam sehr anschaulich vermittelt. Zum Beispiel ist es bei einem Volk Brauch, dass sich die Buben mit 14 rueckwaerts von einem Turm in ein Netz fallen lassen um zum Mann zu werden. Oder es wurde gezeigt, wie die traditionellen Huete hergestellt werden.
Im Freibereich des Museums waren die verschiedenen Haeuser bzw. Behausungen der Voelker im 1:1 Modell zu besichtigen. Meistens werden die Haeuser in dieser Gegend auf Stelzen gestellt. Ein Haustyp ist das "Long-House", in dem bis zu 4 Familien wohnen. Das Haus ist 5 m breit und ca. 40 m lang. Die Familien leben in jeweils einem Raum einer Reihe - Raum an Raum - nebeneinander oder besser gesagt hintereinander. Essen und Gemeinschaftsraum wird geteilt.
Die meisten Haeuser sind 1-Raumwohnungen, lediglich 1 Kammer fuer die Schwiegertochter wird abgeteilt :)
Sehr beeindruckend war ein Versammlungsgebaeude mit einer Gesamthoehe von 25 m und einer Grundrissflaeche von 90 m2. Das gesamte Haus ist ca. 3 m aufgestaendert und wird hauptsaechlich aus Holz und Bambus gebaut. Allein fuer die Dacheindeckung aus Stroh sind 3 Ernten eines Dorfes notwendig. Die gesamte Materialbeschaffung dauert Jahre und die Bauzeit betraegt 7 Monate.
In der Kathedrale von Hanoi besuchten wir dann gegen 18 Uhr die Weihnachtsmesse.
Die Vietnamesen haben eine ganz andere Auffassung eine Messe zu feiern als wir. Bevor die Messe beginnt lassen sich viele in der Kirche fotographieren und auch waehrend der Messe herrscht ein staendiges Kommen und Gehen. Der Geraeuschpegel war allgemein recht hoch, da alle Tueren offen standen und rund um die Kirche reger Verkehr herrscht. (Anmerkung: In Hanoi faehrt niemand ohne nicht alle 5 Meter zu hupen) Da stoerten die lauten Privat- oder Telefongespraeche kaum mehr die Predigt, die auch in vietnamesisch nicht interessanter wurde.
Zumindest der "Synthesizer-Orgelklang" aus mind. 15 Bose-Boxen war nicht zu ueberhoeren.
Alles in allem war diese Messe ein Erlebnis, das wir nicht missen moechten.
Danach liessen wir den Weihnachtsabend bei einem koestliches Essen mit Entenbrust-in-Orangensauce, Thunfischsteak-mit-Oliven und Dessert ausklingen.
Ganz so weihnachtlich wie zu Hause war es natuerlich nicht, aber wir haben das Beste daraus gemacht.
Am naechsten und unserem letzten Tag in Hanoi waren wir noch im Wasserpuppentheater. Hier werden Puppen (Drachen, Fischer, Wasservoegel, Taenzer..) im Wasser bewegt und stellen die verschiedensten Geschichten aus dem vietnamesischen Alltag oder religioese Zeremonien dar. Bewegt werden die Puppen von "unsichtbaren" Darstellern, die sich ebenfalls im Wasser hinter einem Sichtschutz befinden.
Das Theater ist scheinbar sehr beruehmt und wurde auch schon in Europa (Frankreich, Italien) aufgefuerht.
Gegen Abend ging dann unser Bus nach Ninh Binh, 100 km suedlich von Hanoi.
Das war auch der Abend, als es zu regnen begann - und bis zur Stunde nicht mehr aufgehoert hat.
Trotzdem haben wir am darauf folgenden Tag einen sehr aufregenden Trip durch den Regenwald unternommen. Gefuehrt von einem Guide gings 5 Stunden quer durch den Urwald - ueber rutschige Wege, ueber umgestuerzte Baeume unter Lianen hindurch...
Es dauerte nicht lange, bis wir unsere ersten Blutegel entdeckten! Diese Viecher verstecken sich im Schlamm, warten auf ihre Opfer, klettern sehr schnell ueber die Schuhe nach oben und beissen sich knapp ueber den Socken in die Haut.
Diese Wanderung unternahmen wir mit einem Paaerchen aus Vancouver, mit welchem wir uns anfreundeten.
Der naechste Tag war noch verregneter als der vorige. Dieses kalte, windige und staendig feuchte Wetter kostet viel Nerven! Die 2 Kanadier, die immer nur uebers Wetter lachen und meinen: "It's like Vancouver!", wollten sich schwimmende Fischerdoerfer ansehen, waehrend wir lieber den ganzen Tag im Hotel verbrachten und einfach nix machten.
Als Alison und David dann am Nachmittag vollkommen druchnaesst von ihrem Ausflug zurueck kamen, weihte David uns in sein "Familienkartenspiel" ein. Es heisst Calukee und ist echt lustig. Seit dem sind wir richtige Calukee-Fans :)
Ich, Patricia, habe bis jetzt jedes Spiel gewonnen!
Zu viert sind wir dann mit dem Nachtbus nach Hue gefahren. In Hue angekommen passte ich auf die Rucksaecke auf, waehrend die anderen 3 sich auf die Suche nach einem Hotel machten. Die Hotelsuche in Vietnam gestaltet sich jedes mal als auesserst schwierig, da man auf der Strasse angesprochen wird, sich doch dieses spezielle Hotel anzusehen - very cheap, very cheap. Erst, wenn man sich das Hotel angesehen hat, kann man, wenn man Glueck hat, weitergehen. Meistens beginnt dann die Preisverhandlung. Auf diese Art und Weise kommt man nicht weit. Ich sass also ueber eine Stunde in einem Cafe, waehrend sich die anderen durch den stroemenden Regen und diverse Keiler kaempften. Zurueck kamen sie mit Schokokuchen und gebuchtem Zimmer.
Auch heute regnet es! Langsam aber sicher schlaegt das schlechte Wetter aufs Gemuet.
Wir haben uns heute die Zitadelle von Hue angesehen. Dort verborgen liegt die alte Kaiserstadt. Leider sind grosse Teile davon 1947 von den Franzosen im 1. Indochinakrieg zerstoert worden. Ca. die Haelfte der Anlage ist aber noch im originalen Zustand und einige Gebaeuede werden gerade restauriert.
Die Kaiserstadt besteht aus Verwaltungsgebaeuden, Tempeln und Parks. Im Mittelpunkt befinden sich die kaiserlichen Palaeste und die verbotene Purpur-stadt.
Morgen werden wir uns noch die Kaisergraeber ansehen und fahren dann in der Hoffnung auf ein bisschen Sonne weiter Richtung Sueden. Ganz nebenbei sind wir auf der Suche nach einem schoenen Plaetzchen fuer den Jahreswechsel.
Wir wuenschen euch allen einen guten Rutsch! Lasst euch Silvester nicht einschneien und meldet euch weiterhin so brav bei uns.
Alles gute fuer's neue Jahr!
Ein herzliches Willkommen an unsere "Erstlingsschreiber"!!!
Liebe Familie Marth - danke fuer die netten Weihnachtsfotos von vor 30 Jahren :) (da koennte man ja fast Heimweh kriegen :)
Danke auch allen anderen fuer die netten Weichnachtsgruesse und Gedichte.
Den 24. Dezember verbrachten wir tagsueber, bei sommerlichen Temperaturen, im Ethnologisches Museum - klingt langweilig, war aber sehr interessant. Hier werden die verschiedensten Braeuche und Sitten der wichtigsten Voelker in Vietnam sehr anschaulich vermittelt. Zum Beispiel ist es bei einem Volk Brauch, dass sich die Buben mit 14 rueckwaerts von einem Turm in ein Netz fallen lassen um zum Mann zu werden. Oder es wurde gezeigt, wie die traditionellen Huete hergestellt werden.
Im Freibereich des Museums waren die verschiedenen Haeuser bzw. Behausungen der Voelker im 1:1 Modell zu besichtigen. Meistens werden die Haeuser in dieser Gegend auf Stelzen gestellt. Ein Haustyp ist das "Long-House", in dem bis zu 4 Familien wohnen. Das Haus ist 5 m breit und ca. 40 m lang. Die Familien leben in jeweils einem Raum einer Reihe - Raum an Raum - nebeneinander oder besser gesagt hintereinander. Essen und Gemeinschaftsraum wird geteilt.
Die meisten Haeuser sind 1-Raumwohnungen, lediglich 1 Kammer fuer die Schwiegertochter wird abgeteilt :)
Sehr beeindruckend war ein Versammlungsgebaeude mit einer Gesamthoehe von 25 m und einer Grundrissflaeche von 90 m2. Das gesamte Haus ist ca. 3 m aufgestaendert und wird hauptsaechlich aus Holz und Bambus gebaut. Allein fuer die Dacheindeckung aus Stroh sind 3 Ernten eines Dorfes notwendig. Die gesamte Materialbeschaffung dauert Jahre und die Bauzeit betraegt 7 Monate.
In der Kathedrale von Hanoi besuchten wir dann gegen 18 Uhr die Weihnachtsmesse.
Die Vietnamesen haben eine ganz andere Auffassung eine Messe zu feiern als wir. Bevor die Messe beginnt lassen sich viele in der Kirche fotographieren und auch waehrend der Messe herrscht ein staendiges Kommen und Gehen. Der Geraeuschpegel war allgemein recht hoch, da alle Tueren offen standen und rund um die Kirche reger Verkehr herrscht. (Anmerkung: In Hanoi faehrt niemand ohne nicht alle 5 Meter zu hupen) Da stoerten die lauten Privat- oder Telefongespraeche kaum mehr die Predigt, die auch in vietnamesisch nicht interessanter wurde.
Zumindest der "Synthesizer-Orgelklang" aus mind. 15 Bose-Boxen war nicht zu ueberhoeren.
Alles in allem war diese Messe ein Erlebnis, das wir nicht missen moechten.
Danach liessen wir den Weihnachtsabend bei einem koestliches Essen mit Entenbrust-in-Orangensauce, Thunfischsteak-mit-Oliven und Dessert ausklingen.
Ganz so weihnachtlich wie zu Hause war es natuerlich nicht, aber wir haben das Beste daraus gemacht.
Am naechsten und unserem letzten Tag in Hanoi waren wir noch im Wasserpuppentheater. Hier werden Puppen (Drachen, Fischer, Wasservoegel, Taenzer..) im Wasser bewegt und stellen die verschiedensten Geschichten aus dem vietnamesischen Alltag oder religioese Zeremonien dar. Bewegt werden die Puppen von "unsichtbaren" Darstellern, die sich ebenfalls im Wasser hinter einem Sichtschutz befinden.
Das Theater ist scheinbar sehr beruehmt und wurde auch schon in Europa (Frankreich, Italien) aufgefuerht.
Gegen Abend ging dann unser Bus nach Ninh Binh, 100 km suedlich von Hanoi.
Das war auch der Abend, als es zu regnen begann - und bis zur Stunde nicht mehr aufgehoert hat.
Trotzdem haben wir am darauf folgenden Tag einen sehr aufregenden Trip durch den Regenwald unternommen. Gefuehrt von einem Guide gings 5 Stunden quer durch den Urwald - ueber rutschige Wege, ueber umgestuerzte Baeume unter Lianen hindurch...
Es dauerte nicht lange, bis wir unsere ersten Blutegel entdeckten! Diese Viecher verstecken sich im Schlamm, warten auf ihre Opfer, klettern sehr schnell ueber die Schuhe nach oben und beissen sich knapp ueber den Socken in die Haut.
Diese Wanderung unternahmen wir mit einem Paaerchen aus Vancouver, mit welchem wir uns anfreundeten.
Der naechste Tag war noch verregneter als der vorige. Dieses kalte, windige und staendig feuchte Wetter kostet viel Nerven! Die 2 Kanadier, die immer nur uebers Wetter lachen und meinen: "It's like Vancouver!", wollten sich schwimmende Fischerdoerfer ansehen, waehrend wir lieber den ganzen Tag im Hotel verbrachten und einfach nix machten.
Als Alison und David dann am Nachmittag vollkommen druchnaesst von ihrem Ausflug zurueck kamen, weihte David uns in sein "Familienkartenspiel" ein. Es heisst Calukee und ist echt lustig. Seit dem sind wir richtige Calukee-Fans :)
Ich, Patricia, habe bis jetzt jedes Spiel gewonnen!
Zu viert sind wir dann mit dem Nachtbus nach Hue gefahren. In Hue angekommen passte ich auf die Rucksaecke auf, waehrend die anderen 3 sich auf die Suche nach einem Hotel machten. Die Hotelsuche in Vietnam gestaltet sich jedes mal als auesserst schwierig, da man auf der Strasse angesprochen wird, sich doch dieses spezielle Hotel anzusehen - very cheap, very cheap. Erst, wenn man sich das Hotel angesehen hat, kann man, wenn man Glueck hat, weitergehen. Meistens beginnt dann die Preisverhandlung. Auf diese Art und Weise kommt man nicht weit. Ich sass also ueber eine Stunde in einem Cafe, waehrend sich die anderen durch den stroemenden Regen und diverse Keiler kaempften. Zurueck kamen sie mit Schokokuchen und gebuchtem Zimmer.
Auch heute regnet es! Langsam aber sicher schlaegt das schlechte Wetter aufs Gemuet.
Wir haben uns heute die Zitadelle von Hue angesehen. Dort verborgen liegt die alte Kaiserstadt. Leider sind grosse Teile davon 1947 von den Franzosen im 1. Indochinakrieg zerstoert worden. Ca. die Haelfte der Anlage ist aber noch im originalen Zustand und einige Gebaeuede werden gerade restauriert.
Die Kaiserstadt besteht aus Verwaltungsgebaeuden, Tempeln und Parks. Im Mittelpunkt befinden sich die kaiserlichen Palaeste und die verbotene Purpur-stadt.
Morgen werden wir uns noch die Kaisergraeber ansehen und fahren dann in der Hoffnung auf ein bisschen Sonne weiter Richtung Sueden. Ganz nebenbei sind wir auf der Suche nach einem schoenen Plaetzchen fuer den Jahreswechsel.
Wir wuenschen euch allen einen guten Rutsch! Lasst euch Silvester nicht einschneien und meldet euch weiterhin so brav bei uns.
Alles gute fuer's neue Jahr!