Round The World 05/06 - Patricia + Gerhard

Sonntag, Jänner 29, 2006

Koh Tao - Kurzbericht

Glugg - Glugg - Glugg ~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Wir melden uns heute vom Meeresboden, der uns in seinen Bann gezogen hat.
Patricia hat heute ihre "Open Water Diver" Pruefung bestanden und ab morgen gibts nur mehr "Fun-dives"!

Mehr demnaechst - denn: momentan machen wir URLAUB!!!

Samstag, Jänner 21, 2006

Phnom Penh - Angkor Wat - Bangkok

Hallo!

Danke fuer die - wiedermal - sehr netten und lustigen Kommentare!

Zurueck aus Sihanoukville haben wir uns in Phnom Penh das S-21 Museum angesehen. Das S-21 war usrspruenglich eine Schule und wurde zur Zeit der Roten Khmer in ein Gefaengnis umgewandelt (1975-1979). Mehr als 13.000 Menschen (vielleicht sogar 20.000 Menschen) wurden hier bestialisch ermordet. Sogar Kinder und Babys wurden verhaftet und gnadenlos abgeschlachtet.
Kurz der Hintergrund ueber die Schreckensherrschaft der Roten Khmer:
1975 marschierten die Roten Khmer unter dem begeisterten Jubel der kambodschanischen Bevoelkerung in Phnom Penh ein. Der Krieg (Buergerkrieg) war vorbei, und jetzt wuerde es endlich Frieden geben, so glaubte man.
Aber - ab dem ersten Tag setzten die Roten Khmer einen systematischen Prozess des Umbaus in Gang. Das wahnsinnige Bestreben, ein ganzes Land unter maoistische Ideologie in einen Bauernstaat zu verwandeln, erwies sich als menschliche Katastrophe.
Die gesamte Bevoelkerung aus Phnom Penh und anderen Provinzstaedten wurde gewaltsam aufs Land umgesiedelt, um dort ihre neue Existenz als Kleinbauern aufzunehmen. Dabei wurde auf Familien keine Ruecksicht genommen, und die Leute wurden wahllos voneinander getrennt. Diese Menschen hatten aber noch das gluecklichere Los! In weiterer Folge kam es zu Massenexekutionen von Intellektuellen, Lehrern, Schriftstellern... UND deren Familien! Das Tragen einer Brille galt als Anzeichen fuer Intellegenz und wurde mit dem Tode bestraft.
Noch waehrend dem Auszug der Leute aus Phnom Penh, begannen die Roten Khmer mit der Zerstoerung der Stadt - Dacher wurden abgetragen, Haeuser gesprengt...
Die Stadt war 4 Jahre lang eine Geisterstadt.
Die Schreckesherrschaft dauerte 4 Jahre, bis vietnamesiche Streitkraefte Phnom Penh einnahmen. Bis zu diesem Zeitpunkt waren ca. 3.000.000 Menschen den Roten Khmer zum Opfer gefallen.
Langsam kamen die Kambodschaner wieder zurueck in ihre Hauptstadt. Die Eigentumsverhaeltnisse waren nicht mehr geklaert und noch heute leben Menschen in Haeusern, die eigentlich anderen gehoeren.

Die Narben dieser Zeit sind immer noch zu spueren. Fast alle Nebenstrassen in Phnom Penh sind nicht asphaltiert, die Stromversorgung bricht oft fuer ganze Viertel zusammen, die Landstrassen sind durch die Schlagloecher kaum befahrbar, viele Gebiete sind noch vermient (mit Schildern gekennzeichnet!)......

Erstaunlich, dass die Kambodschaner so lustige Menschen geblieben sind. Noch selten haben wir so viel gelacht wie mit den Kambodschanern. Sie scheinen den ganzen Tag zu scherzen und gut aufgelget zu sein. Meist sind sie freundlich und hilfsbereit.
Wenn man in Vietnam zum Keller sagte, dass das Essen sehr gut war, war keine Regung in seinem Gesicht zu erkennen - fast so, als ob man nichts gesagt haette.
Hier in Kambodscha freuten sich die Leute richtig und laechelten immer zurueck. Wir haben uns hier sehr wohl gefuehlt.
Wahrscheinlich auch deshalb, weil die meisten Kambodschaner sehr gut englisch sprechen. Sogar die Kinder koennen sich auf englisch sehr gut unterhalten. Ein Maedchen zaehlte uns sogar die europaeischen Stadten mit Hauptstaedten auf. Sie konnte sogar auf deutsch bis 10 zaehlen.

Unser naechstes Ziel war Siem Reap und Angkor Wat.
In unserem Reisefuehrer steht: "Es gibt nichts, was den Besucher auf die Erhabenheit von Angkor Wat vorbereiten koennte..."
Und das ist wohl die beste Beschreibung fuer das 1150 errichtete Heiligtum.



Wir waren um ca. 5 Uhr frueh dort, um den Sonnenaufgang zu sehen. Bei Mondlicht gingen wir ueber den langen Steinweg zur ersten Umfassungsmauer, weiter ueber einen 2.Steinweg, bis wir zum Eingangstor von Angkor Wat kamen. Dort passierte etwas Erstaunliches. Wir blieben, bevor wir die erste Treppe betraten, kurz stehen und hielten inne - dieses Stehenbleiben war ganz unbewusst, als ob es eine unsichtbare Barriere gegeben haette.....



Es ist sehr schwierig ein Gebaeude wie Angkor Wat zu beschreiben....
Bevor Phnom Penh die Hauptstadt der Khmer wurde, war Angkor Wat fast ein Jahrtausend lang die Hauptstadt. Hier in der Gegend stehen sehr viele Tempelanlagen und Heiligtuemer. Angkor Wat ist die groesste und wohl am besten erhaltene Tempelanlage.
Frueher lebte innerhalb der Umfassungsmauern von Angkor Wat bis zu 11.000 Menschen. Ihre Behausungen waren aus Holz und sind verschwunden. Nur die sakralen Anlagen stehen noch. Lange Zeit war Angkor Wat und alle anderen Tempel im Dschungel verschwunden, bis Missionare und Pioniere es wiederentdeckten.
Erinnert ihr euch noch an Henri Mouhout, der in Luang Prabang (Laos) begraben liegt? - Er war einer der Entdecker Angkor Wat's. Viele Anlagen waren ganz vom Dschungel verschlungen und mit Wuergefeigen verwachsen. Heute noch gibt es einen Tempel, der noch nicht restauriert wurde und mit Absicht so verwachsen belassen, wie er gefunden wurde. Hier spuert man etwas mystisches und zauberhaftes!



Wer nach Asien reist darf Angkor Wat und alle anderen Tempel in der Umgebung nicht auslassen!



Mittlerweile sind wir der Zauberwelt aber wieder entkommen und sind zurueck in Bangkok.
Der Weg hier her war anstrengend, weil wir wiedermal 10 Stunden im Bus sassen. Dafuer gab es aber einiges zum schauen und staunen.





Ab und zu ist uns aber auch mal fad!



Unsere 2 monatige Rundreise durch Indochina ist nun beendet.
Es ist sehr interessant, wie anders wir Bangkok nun empfinden, als vor 2 Monaten.
Im November war uns die Stadt zu heiss, zu stressig, zu verschmutzt, die Gehsteige konnte man nicht benutzen, die TukTuk-Fahrer waren uns zu laestig....
Jetzt sind wir ganz erstaunt, wie wir das nur so empfinden konnten!
Bangkok ist zwar nicht gemuetlich, aber bei weitem nicht so stressig und so verschmutzt wie andere asiatische Stadte. Die Gesteige sind richtig breit im Vergleich zu Hanoi oder Saigon. Die TukTuk-Fahrer kuemmern uns kaum noch. Bangkok ist eine Stadt, in der sich's aushalten laesst :)

Momantan sind wir gerade dabei unsere Weiterreise zu einer thailaendischen Insel (wahrscheinlich Ko Tao) zu organisieren.
Wir melden uns in den naechsten Tagen - wenn wir vom Tauchen nicht zu muede sind :)

Viel Spass beim Schifahren, Tourengehen, Rodelen und was man sonst noch so alles bei Schnee und Minusgraden (brrrrrrr...) macht.
Senden euch viele sonnige Gruesse und ein paar Plusgrade, uns ist naemlich heiss :)

Montag, Jänner 16, 2006

Saigon - Phnom Penh - Sihanoukville

Hallo! Chao ong! (an alle Maenner) und Cho ba! (an alle Frauen)



Als allererstes gleich:
Juergen - wir halten dir fuer deine Diplompruefung in 2 Tagen ganz fest die Daumen! Hast du es also wirklich geschafft! Schade, dass wir nicht dabei sein koennen.

Kann jemand das Geruecht von Rita-Puwackl-Pumuckl über ihre (oder Marions?) Schwangerschaft bestaetigen, oder wird sie wieder mal ihrem Namen gerecht? :))

Unsere letzten Tage in Vietnam verbrachten wir im Mekongdelta. Mit Bus und Booten ging es durch die langen und schmalen Kanaele des Mekongdeltas, vorbei an endlosen gruenen Reisfeldern.
Wir waren in einer "Reisfabrik", wo wir sehen konnten, wie Reispapier hergestellt wird, und in einer "Coconutcandy-Fabrik", wo wir leckere Suessigkeiten naschen durften.
Alles in allem waren die 3 Tage im Delta ein sehr schoener und angenehmer Ausklang fuer Vietnam.







Das Mekongdelta - und somit Vietnam - haben wir hinter uns gelassen.

Hoechste Zeit fuer eine kurze Zusammenfassung der fuer uns auffaelligsten Besonderheiten Vietnams:

Was einem in Vietnam als erstes auffaellt - und auf die Dauer recht stressig wird - sind die hupenden Mopeds (zu hunderten und tausenden) oder Autos. Einige von ihnen haben sich speziell laute Hupen einbauen lassen, dass sie im Laerm der anderen besser auffallen koennen. Manche fahren mit der Dauerhupe quer durch die Stadt. Die Muellabfuhr und fahrende Haendler haben Hupen, die Weichnachtslieder traellern.
Wenn man die Strasse ueberqueren moechte, darf man weder auf das Hupen, noch auf die scheinbar nicht ausweichenden Mopeds achten - am Ende weichen sie doch aus! Nur: GEBREMST WIRD NICHT!

Von der vietnamesischen Fahrweise und dem Verkehrslaerm darf man sich aber nicht abschrecken lassen.
Vietnam ist ein unglaublich schoenes Land und auf jeden Fall einen Urlaub wert!
Wir haben uns schon ueberlegt irgendwann noch mal hierher zu kommen. Naechstes mal aber mit eigenem Auto! (Miete in Laos oder Kamodscha). Leider darf man in Vietnam kein Auto mieten und ist somit auf Bus und Bahn angewiesen, was das Reisen sehr muehsam macht.
Vietnam ist leider so organisert, dass man sich als Tourist nur in vorgegebenen Gebieten bewegt.
Ein Zugticket von Hue nach Hanoi kostet 25 USD und ein Busticket 7 USD. Natürlich fahren die meisten Touristen mit den sogenannten `Open Tour` Bussen, welche immer alle gleichzeitig und meist nur nachts fahren. Auf diese Art und Weise kriegt man vom Land leider nur sehr wenig mit und ist auf die Stationen der Busse angewiesen.

WIR HABEN GERADE ZUFÄLLIG IRRSINNIG VIELE UMLAUTE AUF DIESER TASTATUR GEFUNDEN!!!
HÜÜÜÜRRRRRRÄÄÄÄÄÖÖÖ!
ma - wie daheim :))

Wo wir gerade beim Thema sind. Gerhard fängt an das Essen von zu hause zu vermissen. Hin und wieder probiert er eine Pizza - leider sind die Vietnamesen schlechte Pizzabäcker.
Das Essen hier ist durch den 1000 jaehrigen Einfluss der Chinesen recht fett. Geschmacklich oft sehr gut, aber meist fritiert oder zumindest im Öl schwimmend.

Die Vietnamesische Sprache ist fuer uns absolut unmoeglich zu verstehen oder nachzusprechen, trotz lesbarer Schriftzeichen. Sie klingt manchmal sehr abgehackt und wird aus der Kehle gesprochen. Sehr schoen aber fremd. Die Woerter kann man in bis zu 6 verschiedenen Tonlagen aussprechen und sie bedeuten jedes mal was anderes.
Vietnam hatte lange Zeit keine Schrift, weshalb während der chinesischen Herrschaft die chinesischen Schriftzeichen eingeführt wurden. Da diese Schriftzeichen nicht die ganze Sprache zum Ausdruck bringen konnten, wurde im 17.JHD von einem franz. Missinonar auf Basis des lateinischen Alphabets eine eigene Schrift entwickelt. Sie verwendet lateinische Buchstaben und zeigt die Tonlage durch griechische Sonderzeichen an. Diese Schrift wird seit 1910 oeffiziell überall verwendet.
Viele Vietnamesen koennen kaum englisch - weshalb sich unsere Kommunikation meist auf Zeichensprache beschraenkte.
Es stellte sich mitunter aber als sehr schwierig heraus sich verstaendlich zu machen, da einfachste Dinge immer wieder missverstanden wurden. Wenn wir wissen wollten, was etwas kostet, zeigten wir ihnen Geld. Die Antworten darauf waren unterschiedlich, nur selten erfuhren wir den Preis.

Eine für uns alle undenkbare Sache, hier aber absolut üblich ist der Zahnarzt in der Auslage. Diese Zahnärzte sind wahrscheinlich eh die teureren - die normalen praktizieren quasi neben der staubigen Strasse.

Vom Mekongdelta gings dann mit dem Boot über die kamobdschanische Grenze nach Phnom Penh. Ca. eine Stunde mussten wir noch mit dem Bus in die Stadt fahren. Das war wohl die schrecklichste Fahrt bis jetzt. Die Strasse hatte so viele Schlagloecher, dass wir uns vorkamen wir auf einem Rodeo. Manchmal stiessen wir fast mit dem Kopf an der Decke an :)

In Phnom Penh angekommen organisierten wir uns gleich die Weiterfahrt nach Sihanoukville, eine kleine Stadt am Meer. Einen Reisebericht, koennt ihr hier nachlesen: http://derstandard.at/?id=2267881
Die Gegend ist auf jeden Fall sehr schön und wir konnten uns von der vielen Fahrerei der letzten 14 Tage gut erholen.





Wir verbrachten entspannende Stunden am Strand und hatten ein lustiges Erlebnis mit einheimischen Kindern.
An einem Tag haben wir uns ein Moped ausgeliehen und sind an einen einsamen Strand gefahren. Tatsaechlich waren wir alleine am Strand. Es dauerte aber nicht lange bis einheimische Kinder uns entdeckten. Zuerst waren sie noch recht schuechtern und zurueckhaltend. Mit der Zeit wurden sie aber immer neugieriger und es ergaben sich recht lustige spielereien.
Am lustigsten - fuer die Kinder - war Gerhards Bart.





Seit einer Stunde sind wir wieder in Phnom Penh. Morgen früh fahren wir weiter nach Siam Reap, wo wir uns die alte Tempelanlage von Angkor Wat anschauen.

Fotos zu diesem Bericht und ein kurzer Überblick über die schreckliche Geschichte Kambodschas in den letzten 40 Jahren gibts a bissi später!

Sonntag, Jänner 08, 2006

Hue - Hoi An - Da Lat - Saigon

Hallo - nach einer etwas laengeren Pause :)

An einem unserer letzten Tage in Hue haben wir uns die 2 der alten Kaisergraeber angesehen. Man faehrt mit dem Boot den Parfumfluss (heisst so wegen der duftenden Blumen) rauf und kann von den Anlegestellen 3 der 7 Graeber besuchen. Die anderen 4 liegen in der Umgebung, aber weiter weg vom Fluss.
Die Koenige (Dynastie von Nguyen) von Hue errichteten sich selbst praechtige kaiserliche Grabmaeler. Es dauerte in vielen Faellen mehrere Jahre, bis ein geeigneter Ort gefunden war, der den hohen aesthetischen Anspruechen der Kosmologen des Hofes genuegte. Kuenstliche Seen, Wasserfaelle und Huegel wurden hinzugefuegt um die geomatische Qualitaet des Standortes zu verbessern.
Wichtig war, dass der Eingang von Sueden her erfolgte. Im Norden, aber am besten auch im Osten und Westen, sollten sich Berge - als Schutzwall vor boesen Geistern - befinden. Ausserdem war Wasser sehr wichtig.

So sind die Graeber richtige Anlagen, teilweise mit Wohngebaeuden. Die Lage der Graeber wurde geheim gehalten, um Grabraeubern keine Gelegenheit zum Diebstahl zu bieten. In manchen Faellen wurden die Menschen, die dem Begraebnis beiwohnten, unmittelbar danach getoetet.

In Hue gaebe es wahrscheinlich viel mehr zu sehen, aber der Regen lies uns am 31. Dezember nach Hoi An fahren.
Unseren Silvesterabend verbrachten wir mit Alison und David. Ausserdem lernten wir Marion aus Sueddeutschland kennen, die alleine reist. Zu fuenft gingen wir in ein Lokal, wo es keine Speisekarte gibt - man bestellt lediglich Fleisch, Vegetarisch, Fisch oder Seafood. Aufgetischt wurde dann ein 5 gaengiges, ausgezeichnetes Menue. Nach dem Essen waren die anderen 3 recht muede und verabschiedeten sich schon vor 12 Uhr. Mitternacht verbrachten Gerhard und ich dann alleine am Flussufer. Auf unserem Heimweg trafen wir zufaellig in einer Bar noch ein Paar aus Australien, mit denen wir unseren Ausflug in die Halong Bucht unternommen hatten. Es war Silvester - und so tranken wir noch ein Bier mit ihnen.
Schon vorher war uns aufgefallen, dass sich in den Strassen immer mehr Leute (Vietnamesen) versammelten. Wir sassen also vor der Bar und beobachteten die Strasse, weil wir dachten, dass es noch einen Umzug geben werde. Das einzige, was aber geschah, war dass ganze Horden von Motoradfahrern durch die Strassen zogen, beobachtet von immer mehr Passanten. Mit der Zeit lichteten sich die Strassen und auch die Motoradfahrer wurden weniger. Es dauerte aber nicht lange bis 2 Mopeds die Strassen entlang gerast kamen und direkt vor uns zusammenstiessen. Binnen Sekunden waren eine Meute von Schaulustigen und die Polizei zur Stelle!
Wie wir nachher erfuhren, ist es in Hoi An "Silvesterbrauch", dass Jugendliche ihre Mopetkuenste auf offentlichen Strassen zur Schau stellen. Unfaelle sind hier Heldensache!

Hoi An ist eine kleine, sehr liebliche Stadt, die uns sehr an eine sueditalienische Kleinstadt erinnerte. Die Stadt ist gefuellt mit Schneidereien und Kunstgalerien. Wer einmal teure Designerkleidung, auf sich zugeschneidert, tragen moechte, sollte sie in Hoi An kaufen. In den Schneidereien kriegt man Kataloge von englischen Modehaeusern vorgelegt und kann sich aus diesen alles moegliche aussuchen. Anschliessend waehlt man sich noch aus einem schier endlosen Sortiment den entsprechenden Stoff aus - und einen Tag spaeter kriegt man sein Designerstueck.
Leider entwickelt sich Hoi An immer mehr zu Touristenfalle.





Wie auch in Hue regnete es - ausser zu Silvester - in Stroemen! Hier in Hoi An ist das Klima so feucht und warm, dass die meistern Zimmer recht modrig rochen.
Da waren wir dann schon froh, als an unserem letzten Tag in Hoi An die Sonne scheinte und wir einen Tag am Strand verbringen konnten.

Am 2. Jaenner fuhren wir dann mit dem Nachtbus 12 Stunden lang nach Nha Trang. Dieser Ort ist bekannt fuer seine schoenen Straende. Nachdem wir jedoch schon den Vortag am Strand verbracht hatten, fuhren wir gleich weiter nach Da Lat.

Da Lat liegt auf 1500 m und war/ist der Luftkurort fuer die Leute aus dem 300 km entfernten Saigon. Es liegt sehr schoen umrahmt von Pinienwaeldern inmitten der huegeligen Landschaft, wo Gemuese und Kaffee angebaut wird.
Wir haben uns ein Moped ausgeliehen und sind einen Tag lang durch die wunderschoene Landschaft gefahren.



Seit gestern sind wir nun in Saigon.
Offiziell heisst die Stadt seit Ende des Vietnamkrieges Ho-Chi-Minh-City, was die einheimischen Suedvietnamesen aber nicht zu kuemmern scheint. Sie nennen "ihre" Stadt immer noch Saigon, benannt nach dem gleichnamigen Fluss.



Vietnamkrieg ist ueberhaupt das Stichwort der letzten beiden Tage. Bis jetzt haben wir nur sehr wenig ueber diesen Teil der Geschichte Vietnams mitbekommen.
Gestern waren wir aber im Kriegsmuseum, wo der Krieg sehr anschaulich schauderlich und grausig dokomentiert wird. Hier sind wirklich unvorstellbare Dinge passiert!

Heute waren wir dann bei den Cu Chi Tunneln. Waehrend des Krieges galten einige Doerfer in dieser Gegend als Hochburg des Vietcong. Diese mussten sich vor den Amerikanern verstecken und errichteten dafuer in den Mangrovenwaeldern noerdlich von Saigon ein ausgekluegeltes Tunnelsystem.
In den Tunneln, mit einem Querschnitt von ca. 30/40 cm, lebten die Menschen teilweise wochenlang. Natuerlich gab es auch Raeume, wo sich die Menschen aufhalten konnten.
Durch dieses Tunnelsystem war es den Vietcong moeglich spurlos zu verschwinden und an einem anderen Ort wieder aufzutauchen, was die Kriegsfuehrung auf der amerikanischen Seite natuerlich sehr schwer machte.
Das System war so komplex, dass es den Amerikanern nie wirklich gelang die Tunnel zu erobern.
Und das trotz der Zerstoerung von 60% der Mangrovenwaelder in diesem Bereich mittels Toxine. Die Menschen hier leiden immer noch unter den Folgen.
Bei unserer heutigen Fuehrung durften wir durch einen 90 m langen Tunnel kriechen, der aber einen Querschnitt von 60/100 cm hatte. Man kann sich vorher gar nicht vorstellen, wie schwer das Leben fuer die Menschen damals gewesen sein muss. Wenn man sich nicht selbst gut zuredet, besteht ganz leicht die Gefahr einer Panikattake, was hier natuerlich fatal waere.
Schlimm muss es auch fuer die "Kanalratten" - die kleinwuechsigen amerkikanischen Soldaten, die in die Tunnel geschickt wurden um den Feind zu finden - gewesen sein.
Die Tunnel waren mit grausligen Fallen ausgestattet!





Morgen fahren wir fuer 3 Tage ins Mekongdelta, der Reiskammer Vietnams.
Von dort aus gehts per Schiff schon nach Phnom Penh, der Hauptstadt Kambodschas, da unser Visa fuer Vietnam schon auslaeuft.
Es tut uns sehr leid, dass wir dieses schoene Land schon nach 4 Wochen verlassen muessen!
 

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